Gedichte über das Ich

Wer ich bin - Gedichte von Sylvia zum Thema Ich

Gedicht aus den 2020er-Jahren

Wer bin ich?

Ich bin Licht und Schatten.
Ich bin Geben und Nehmen.
Ich bin Wüste und Meer.
Ich bin die Strafende und die Schenkende.
Ich bin das Ungesagte zwischen denen Worten.
Ich bin das Staubkorn und der Stern.
Ich bin die Hungernde und die Gefräßige.
Ich bin bin die Stille und der Gesang.
Ich bin die Unersättliche und die Müde.
Ich bin Wachstum und Sterben.
Ich bin ein fleischgewordener Moment des Universums.
Ich bin alles und nichts.
Ich bin Viele in Einer.
Ich bin der Grund deines Lächelns und deiner Tränen.
Ich bin die Schleife im Haar des Mädchens.
Ich bin die zahnlose Alte mit dem Streben des Kindes.
Ich bin Ygramul, die Viele.
Ich bin Mensch.

© Sylvia Tornau

 

Anregung zu diesem Text über die auf Instagram gefundene Frage von #kriegundfreitag „Wer bist du eigentlich?“ angeregt. Weitere Gedichte von mir findest du hier.

Gedicht aus den 2010er-Jahren

Das Ich 

Im Spiegel der Zeit, in der Tiefe gefunden, das Ich, das sich windet in Lebenssekunden.
Ein Flüstern im Wind, ein Schatten im Licht, ein Wesen, das ringt, mit seinem Gesicht.
Gefangen im Jetzt, doch geträumt vom Morgen, geplagt von Freude, umringt von Sorgen.
Das Ich, das fragt, wer es wirklich sei, in stillen Momenten, fühlt es sich frei.

Durch dunkle Täler, über Höhen so kalt, trägt es seine Last, wird langsam alt.
Doch in seiner Brust, ein Feuer brennt, für all die Träume, die es kaum kennt.
Es lernt zu lieben, und auch zu verlieren, zu hoffen, zu scheitern, sich neu zu orientieren.
Das Ich, ein Reisender, auf ewiger Fahrt, sucht nach Bedeutung, in dieser Welt so hart.

Mit jedem Schritt, ein neuer Anfang, ein Kampf mit sich selbst, ein tieferer Sinn.
Das Ich, ein Rätsel, in der Zeit verwebt, ein Gedicht, das lebt, und ständig strebt.
So wandert es weiter, auf Pfaden so weit, in der Suche nach Glück, nach Wahrheit, nach Zeit.
Das Ich, ein Wunder, in der Welt so groß, ein Teil des Ganzen, niemals los.

Gedicht aus den 2000er-Jahren

Wer ist ich und wer bist du?

Zwischen Ich und Du, ein schmaler Grat, wo Worte fließen, leise, sacht.
Ein Spiegelbild, in dem sich zeigt, wie Ich zu Du, und Du zu Ich sich neigt.

In deinen Augen, mein Nachdenken,
verlier‘ ich mich und finde‘ meine Intention.
Dein Lachen klingt, es ist mein Echo nur,
in diesem Spiel, verliere ich die Spur.

Ich strecke aus die Hand,
berühre die Haut,
doch fühle ich mich,
wie mit mir selbst vertraut.

In deinem Schmerz, meinem eigenen Leid, uns’re Seelen tanzen, in Einigkeit.
Verwechselt wird, was einst getrennt gedacht, das Ich und Du, in einer Nacht.
Verschmolzen sind wir, in der Zeit verloren,
neu geboren und aus dem Wir hervorgekrochen.

Wo endest du, wo fang ich an?
In diesem Wirrwarr, kein klarer Plan.
Doch in der Verwirrung, ein tiefer Sinn,
dass Ich im Du, und Du im Ich beginne.

Also suchen wir, in des anderen Gesicht, nach uns selbst, im fremden Licht.
Verwechselt, verbunden, in tiefem Verstehen, zwischen Ich und Du, ein ewiges Geschehen.

Gedicht aus den 1990er-Jahren

Ich

Ich bin.

Ich bin Gott
Ich bin meine Stimme
Mein Weg
Mein Fußvolk.

Ich bin im Kommen
Und Gehen.
Ich bleibe noch
Einen Blick lang
In der Gewissheit
Ich bin.

© Sylvia Tornau, 1990

Ein Gedicht aus meiner Jugend: „Ich“. Es entstand irgendwann in den wilden 90er-Jahren.

Dieser Text erschien, neben anderen Gedichten von mir, als eine meiner ersten Veröffentlichungen in einem Berliner Taschenkalender 1992.
Die Macherinnen nannten als „Verlag“ SELBA (:-)) und gedruckt wurde der Kalender bei Trigger (Berlin), die gibt es heute noch.

 

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Hallo, ich bin Sylvia

systemische Therapeutin, Trauma-Coach und Bloggerin. Seit über 20 Jahren arbeite ich mit Paaren, Familien und Einzelpersonen daran, negative Kindheitsprägungen und frühe Traumata zu lösen und ein Leben voller Selbstvertrauen, inneren Frieden und emotionaler Stabilität zu führen.
Für ein erfülltes Leben in Verbundenheit.

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